- Dokumentierte Entnahme und Rückgabe sicherheitsrelevanter Schlüssel
- Reduzierung der Umlaufmenge von Schlüsseln
Zutrittskontrolle und Schlüsselverwaltung für die Sicherung von Windenergieanlagen
Case Study
Projektzusammenfassung
Moderne Windenergieanlagen sind Hightech in Perfektion. Dessen ungeachtet erfolgt der Zugang zu ihnen noch immer mit herkömmlichen Schlüsseln. Die Folge sind Einbrüche oder – im schlimmsten Fall – folgenschwere Personenschäden. Ein digitales Zutrittskontrollsystem ersetzt die herkömmlichen Schlüssel und bietet die volle Kontrolle, zum Beispiel für qualifikationsabhängige Zugangsrechte oder Fernentriegelungen, sowie eine Alarmfunktion.
Nie wieder unbefugter Zugriff
In einer Windenergieanlage in Nordhessen verstarb kürzlich ein Servicetechniker. Die Rettungskräfte konnten sich aufgrund der zugefallenen Tür keinen Zutritt verschaffen. Als Mutprobe, so berichten Betreiber, dringen auch immer wieder Jugendliche in die Windenergieanlagen ein. Vom Betreiber unbemerkt, stand in einem Windpark wochenlang die Tür einer Anlage offen. Es kam zu Einbrüchen, bei denen Kabel gestohlen oder Teile der Anlage manipuliert werden. Ein Servicetechniker erlitt durch solche Manipulationen in einer Anlage in Schleswig-Holstein einen Stromschlag.
Sicherheitsrisiko: Konventionelle Schlüssel
Die gängige Praxis zeichnet ein deutliches Bild: Windenergieanlagen werden durch die Verwendung von herkömmlichen Schlüsseln unzureichend vor unautorisiertem Zugriff geschützt. Für jeden Windpark sind zahllose Schlüssel im Umlauf, welche von Herstellern, Betreibern, Parkbetreuern oder Technikern genutzt werden. Oft gibt es einen oder mehrere Generalschlüssel für einen gesamten Windpark. Manche Hersteller verwenden sogar Schlüssel, mit denen sich deren gesamte, deutschlandweite Anlagenflotte aufschließen lässt – ein beachtliches Sicherheitsrisiko.
Volle Kontrolle: Elektronisches Schließsystem
Eine speziell auf Windparks zugeschnittene Lösung bietet der Windkraft-Spezialist ABO Wind in Zusammenarbeit mit dem Schließsystemhersteller und RFID-Spezialisten deister electronic – die Zugangskontrolle ABO Lock.
Und so funktioniert ́s: Ein elektronisches Schloss ersetzt das existierende, mechanische Schließsystem. Vervollständigt wird das System durch einen Tastaturleser an der Tür, einen Türsensor und einen elektronischen Schlüsselkasten im Turmfuß. Zur Entsperrung der Anlage übermittelt die Keymanager-Software Parkbetreuern, Gutachtern, Servicetechnikern und anderen Zugangsberechtigten eine persönliche Identifikationsnummer (PIN) sowie eine einmalige Transaktionsnummer (TAN) auf das Mobiltelefon. Bei einem Stromausfall wird das System durch eine unabhängige Stromversorgung (USV) funktional gehalten. Alle Schlüssel, wie z. B. für die Befahranlage, Übergabestation oder die Mittelspannungsschaltanlage befinden sich – elektronisch gesichert – im Schlüsselkasten.
Zutritt: Qualifikationsabhängig
Durch die qualifikationsabhängige Zutrittskontrolle erhalten die Zutrittsberechtigten ausschließlich Zugriff auf die ihnen zugewiesenen Bereiche wie z. B. den Aufzug, die Trafostation oder den Schaltschrank. So wird der Zutritt gezielt gesteuert und die Entnahme von Schlüsseln für Sichereheitsbereiche lückenlos protokolliert. Jeder Zugriff ist durch das elektronische Logbuch zu 100 Prozent nachvollziehbar – unerlässlich bei Schadensfällen. Zeitliche Zugangsbeschränkungen für Tages-, Monats-, oder Einmalein-sätze können ebenfalls vergeben werden. Wer war wann und wie lange in der Anlage? Der Betreiber erhält über das System volle Transparenz.