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Direkt ins Material eingebunden: Polymertransponder in Matten

Ein Artikel in der Fachzeitschrift "RWTextilservice 6 | 2014", Schwerpunkt: Identifikations- und Kennzeichnungssysteme

Die RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) wird im Textilpflegebereich bereits zur Kennzeichnung und Nachverfolgung von Bekleidung und Flachwäsche eingesetzt. Mit RFID-Transpondern versehene Textilien können während des Waschprozesses eindeutig identifiziert und dem jeweiligen Kunden zugeordnet werden. Der Einsatz von RFID-Systemen kann in Textilpflegebetrieben Kosten- und Zeitersparnis bringen und die Prozesse beschleunigen. Auch bei Schmutzfangmatten lässt sich mit der Identifikation per Funk die Logistik verbessern. Ein Vorteil gegenüber Barcodes: RFID-Transponder können vom RFID-Reader auch dann noch ausgelesen werden, wenn sie verschmutzt oder zerkratzt sind – und das ohne Sichtkontakt.

Bei Matten ist das Einbringen der RFID-Transponder allerdings nicht unproblematisch, da sie enormen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Außerdem will der Anwender den Transponder beim Laufen über die Matte nicht spüren. Damit die Funkchips an den Matten halten und nicht stören, mussten die Transponder bisher aufwendig nach der Produktion in bestimmte Schichten des verwendeten Materials eingebracht werden. Ein neuer Polymertransponder und das sogenannte "source tagging" soll die Verwendung von RFID-Technologie bei Matten jetzt wirtschaftlicher und effizienter machen. 

Das Technologieunternehmen deister electronic GmbH aus Barsinghausen bietet die neuen, flexiblen UHF-Transponder an, die sich aufgrund ihrer Netzstruktur ("meshed structure") direkt im Material der Matten integrieren lassen. Martin Hartwigsen, Sales & Marketing Manager bei deister electronic, erläutert: "Das Verfahren der direkten Integration in ein Produkt nennt sich 'source tagging' und ist die wohl preiswerteste Art der Integration eines Transponders." Der Transponder werde in der Produktion direkt in die Matte eingebracht. Er sei so vor äußeren Beschädigungen geschützt und extrem lange haltbar. "Dank der 'meshed structure' ist der Transponder kein Fremdkörper, sondern integraler Bestandteil der Matte", so Hartwigsen weiter. Der flexible Polymertransponder überstehe Prozesse wie das Vulkanisieren und Spritzgießen bis zu 220 °C. Zu den Materialanforderungen gehören u.a. hohe Druck- und Temperaturbeständigkeit, Ausdehnungskoeffizienten, Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit. 

Die UHF-Transponder sind auf den Einsatz in biegsamen Materialien wie Schläuchen, Gummireifen oder eben Matten abgestimmt. Die Antennen des Transponders sind ebenfalls an das Material angepasst und erzielen laut deister electronic die beste Performance im Gummi. Auch Textildienstleister sollen von den innovativen RFID-Transpondern profitieren. 

CWS-boco beispielsweise arbeitet seit einigen Jahren mit RFID-Transpondern. Benedikt Rogmann hat die Einführung der Transpondertechnologie mitbetreut. Er ist Projektmanager im Bereich Corporate Logistik bei der CWS-boco Supply Chain Management GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Lauterbach, das seit Januar 2013 offiziell als CWS-boco Supply Chain Management GmbH firmiert, kümmert sich um alle Themen rund um Produktentwicklung und Beschaffung für textile Produkte, den Einkauf für Investitions- und Verbrauchsgüter sowie das Supply-Chain-Management der CWS-boco-Gruppe.

Mit den neuen Polymertranspondern für Matten hat sich CWS-boco entschlossen, zusammen mit deister electronic einen innovativen Weg zu gehen. Das hat u.a. wirtschaftliche Gründe, wie Rogmann berichtet:"Durch das 'source tagging' wird das Anbringen der Transponder in die Matten wesentlich optimiert; unsere Mattenlieferanten können durch das direkte Einbringen in die Matte bei der Vulkanisierung wirtschaftlicher arbeiten und damit die Kosten minimieren." Die Bearbeitungsprozesse bei CWS-boco bleiben gleich - die zuvor verwendeten Transponder waren ebenfalls waschbeständig. Vorteile sieht Rogmann jedoch in der Netzstruktur, durch die der Transponder nicht mehr als Fremdkörper in der Matte bemerkbar sei. "Die Anwender sind hier sensibel, wenn sie beim Laufen über eine Matte etwas Störendes unter den Füßen spüren", sagt Rogmann. Dieses Problem sei mit dem flexiblen Polymertransponder gelöst. Durch die Direktverbindung des Transponders mit dem Material der Matte sei auch die Gefahr einer Blasenbildung beim Waschprozess unterbunden. 

 

RFID als Chance für die Branche

Die Textile Services Association (TSA) hat sich in einer offiziellen Stellungnahme zum Thema Radio Frequency Identification (RFID) geäußert. Der Branchenverband vertritt die Interessen von Wäschereien, Textilreinigungen und Textilleasingunternehmen im Vereinigten Königreich. In der Stellungnahme heißt es: "Die Installation von RFID wird die Optimierung vieler Aspekte der Textilserviceindustrie unterstützen." Die Technologie erlaube sowohl Anbietern als auch Kunden, ihre Effizienz zu verbessern. Die elektronische Identifzierung der Wäsche per RFID biete nicht nur eine Kontrolle über den Bestand eines Textilserviceunternehmens. Man könne dadurch auch die Zusammenarbeit zwischen Kunde und Zulieferkette effektiver machen. Weiteres Verbesserungspotenzial von RFID: Eine optimierte Durchlaufkontrolle des Wäschebestands, verbesserte Qualitätskontrolle sowie Datendokumentation für Bestand, Management und Sortierung. Das Fazit der TSA: "RFID professionalisiert die Wäscheversorgung für das Hotel- und Gaststättengewerbe. RFID-Technologie hilft, genau zu wissen, wo der Bestand sich gerade innerhalb der Logistikkette befindet, und ist ein effektives Instrument beim Bekämpfen von Wäscheschwund."

Abbildung Transponder mit Wasserstrahl
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