altes Gebäude in Odessa

Odessa – Hilfe für Straßenkinder

Soziales Engagement

Projektzusammenfassung

Hilfe für Straßenkinder

In der Ukraine gibt es Zehntausende von Straßenkindern. Dies ist eine recht neue Entwicklung; sie fand ihren Anfang mit der Unabhängigkeitswerdung des Landes nach dem Zerfall der Sowjetunion. Staatliche Einrichtungen sind nur sehr spärlich vorhanden und häufig in furchtbarem Zustand, deshalb leben viele dieser heimatlosen Kinder in Abbruchhäusern, in Kellern und im Winter auch in Schächten der Fernheizung.

In Odessa kann es im Winter bis zu -25° Grad werden. Im Sommer ist die Stadt am Schwarzen Meer jedoch ein beliebtes Reiseziel und deshalb sammeln sich hier viele obdachlose Kinder aus der Umgebung, und sogar aus Russland und Moldawien, um sich von den wohlhabenden Touristen ihren Lebensunterhalt zu erbetteln. Die Eltern sind zumeist verstorben oder die Kinder vor der häuslichen Gewalt auf die Straße geflohen. Sie haben keine Papiere und existieren für die Behörden praktisch nicht. Viele von ihnen sind drogenabhängig, besonders das Rauchen von Klebstoff ist weit verbreitet.

Viele von ihnen sind HIV-positiv. Die Ukraine hat mit 1,4% die höchste HIV-Quote in Osteuropa. In der Hafenstadt Odessa soll sie noch um ein Vielfachen höher liegen. Prostitution und das Benutzen von gebrauchten Spritzen machen gerade auch die Straßenkinder zu einer Risikogruppe.

Eine baptistische Gemeinde in Odessa Namens „Blagodatj“ (Gnade), hat sich der Arbeit mit Straßenkindern verpflichtet. Auf dem Kirchengelände baute sie im Jahr 2000 ein Waisenhaus, das nun ca. 40 Kindern und Jugendlichen ein Zuhause bietet. Seit dieser Zeit besteht eine Partnerschaft dieser Gemeinde mit der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Barsinghausen. Gemeinsam mit deister electronic GmbH unterstützen die Barsinghäuser Baptisten das Waisenheim mit monatlichen Spenden.

Mit Hilfe des ASB organisierte deister electronic schon mehrere Hilfsgütertransporte für die Kinder: Barsinghäuser Gemeindemitglieder sammelten Kleidung, Einrichtungsgegenstände und Spiele. deister electronic stellte für das Sammeln und Verladen der Güter eine ihrer Hallen zur Verfügung und übernahm auch die Transportkosten nach Odessa.

Mit dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ wurde 2001 ein Gelände am Rand der ukrainischen Hafenstadt von deister electronic erworben und eine Farm gebaut, deren Erträge dazu beitragen sollen, die laufenden Kosten des Waisenheims zu decken.

2006 wurde außerdem ein Ferienlager am Schwarzen Meer gegründet, in welchem die Kinder aus dem Waisenheim und bedürftige Kinder und Familien aus der Umgebung ihre Ferien verbringen können.

Volker Franzen, ein Agrar-Ingenieur aus Eckerde, half (und hilft) den Odessiten beim Aufbau und Betrieb der Farm. Er bringt ihnen landwirtschaftliche Grundlagen bei und besorgte moderne deutsche Farmgerätschaften: „Mittlerweile bestellen wir 40 Hektar Land, wir haben eine Obstplantage angelegt, in der insgesamt 4600 Bäume gepflanzt wurden. Es werden Kirschen, Äpfel, Aprikosen, Pflaumen und Pfirsiche geerntet. Außerdem gibt es 25 Sauen, 100 Legehühner, einen Gemüsegarten und ein Treibhaus. Die Farm versorgt die Kinder und die Farmarbeiter, sowie das Ferienlager. Überschüssige Produkte werden auf dem Markt verkauft und der Ertrag dann wiederum ins Waisenheim investiert. Die Kinder aus dem Waisenhaus helfen gerne bei der Obsternte, sie legen Gurken ein und bereiten Apfelkompott. Es macht ihnen Spaß auf der Farm mitzuhelfen. Die Nähe zu den Tieren und zur Natur tut ihnen sehr gut.“

Für die weitere Entwicklung wurde u.a. 2004 ein Gewächshaus erbaut, ein Grashäcksler für die Plantage und ein Kultivator zur Stroheinarbeitung aus Deutschland gespendet.

2010 wurde noch ein Kühlhaus für die Äpfel gebaut, damit man Obst für den Winter einlagern kann.

Für die Kinder, die über 18 Jahre alt sind und das Waisenheim verlassen müssen, ist nun ein „Transition-Haus“ gebaut worden: Hier stehen den jungen Erwachsenen 20 Wohnungen zur Verfügung, in denen sie leben können bis sie ihre Ausbildung beendet, einen Job gefunden haben und genug Geld verdienen, um selbstständig leben zu können.

Die Arbeit der Gemeinde „Blagodatj“ kann auf deren Homepage im Internet verfolgt werden, unter:

Webseite: http://grace.od.ua/ (nur auf russisch)

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